Sehr verehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen am heutigen Nachmittag!
Ich bin Eugen Bednarek und leite gemeinsam mit meiner Frau
Wandadas soziokulturelle Projekt „ZKE/ Zusammen Kunst Erleben“,
dessen
Teil die Große und die Kleine Galerie der Zeche Königin
Elisabeth ist.
Ab heute präsentiert unsere Galerie auf ihren beiden
Etagen unter dem Titel KUNST/KRAFT DES ALTERS
das Schaffen von neun Künstlern aus dem Umfeld des Projektes ZKE.
Neun
Senioren-Künstler, Vertreter unterschiedlicher Richtungen, Stile und
Themen der Malerei und Fotografie, geben einen Einblick in ihr niveauvolles,
themenbreites und vielseitiges Schaffensspektrum.
Neun überwiegend Essener Künstler,
die entweder Kunst studiert haben, gerade dabei sind (!)
oder seit Jahren
künstlerisch
und ausstellungsmäßig aktiv sind. Die meisten von ihnen
sind schon seit Jahren mit unserem Projekt ZKE verbunden.
Hans-Jürgen Thomsen, mit 87 Jahren ältester Teilnehmer dieser
Ausstellung, präsentierte seine Arbeiten erstmals 2002 in diesem
Raum mit einer poetischen Ausstellungseröffnung.
Knut V. Neumann war schon zwei Mal mit seinen Bildern in diesem Raum
vertreten. 2001 unter dem Titel „Imaginäre Zeitgenossen“ mit
eigener Lesung und 2007 eröffnet durch einen Liederzyklus der Sopranistin
Francisca Hahn.
Walter Preuß stellte als einer der ersten Künstler
2004 in der neu gegründeten Kleinen Galerie seine Arbeiten unter
dem Titel „Metamorphosen,
Musik und Farben“ aus und später noch einmal gemeinsam mit
Michaela Fulea in der Foyer –Galerie des Katakomben-Theaters.
Die Kleine Galerie des Projektes ZKE war auch Ort der Debüt-Ausstellung
von Marita Heikenfeld und Hartwig Heikenfeld im Jahre 2007.
Unter dem
Titel DUETT/DUELL präsentierten die beiden dort ihre, sich gegenseitig
inspirierende, Malerei und Fotografie.
Im gleichen Jahr präsentierte
auch Ulrike Christiane Imhoff ihre Landschaftsmalerei in der Kleinen
Galerie.
Siegfried Lemm , Marita Heikenfeld, Ulrike Christiane Imhoff stellen
außerdem
seit Jahren schon ihre Arbeiten bei der Jahressausstellung des Projektes
ZKE aus.
Heinz Josef Klaßen präsentiert zum ersten Mal seine
hyper-realistischen Arbeiten in unserer Galerie, und wir hoffen, dass
auch er in Zukunft zum Sympathisanten unseres Projektes wird.
Liebe Gäste,
über die inhaltlichen und formellen Spezifikationen der Stilistik
der einzelnen von mir gerade erwähnten Künstler werde ich nicht
ausführlicher sprechen, in der Hoffnung, es wird gleich in persönlichen
Gesprächen stattfinden, zu denen ich sie herzlich ermutige.
Stattdessen
möchte ich noch etwas über die Intentionen dieser
Ausstellung sagen.
Meine Intention als Kurator dieser Ausstellung ist, die
Lebendigkeit und die verschiedenen Facetten der Kunst von Künstlern über
67 zu präsentieren.
Diese Lebendigkeit, die mit zunehmendem Alter eines
Künstlers durch
seine Erfahrung, durch die sich ständig entwickelnde Sicht der Dinge
und letztendlich durch das ständige Training des Geistes und Verstandes
jung und frisch bleibt.
Künstler sind natürlich wie alle anderen Menschen
dem Prozess des Altwerdens unterworfen, trotzen ihm aber erfolgreich
mit der Energie eigener Kunst. Ihre Werke bleiben voller Kraft, Fantasie
und Können, so
lange ihre Hände einen Pinsel oder eine Fotokamera zu halten in
der Lage sind.
Auch wenn Kunst kein Wunderbringendes Lebens-Elixier ist,
so ist sie ein wunderbares Mittel, das uns lange, lange in einer guten,
geistigen Form halten und so zum lebensverlängernden Mittel werden
kann.
Mit Ausnahme weniger Stars der Kunstszene bleiben aber
leider die meisten Senioren-Künstler unproportional zu der Entwicklung
ihrer Werke von der künstlerischen Szene und der Öffentlichkeit
isoliert. Es passiert langsam, schleichend aber systematisch.
Es fängt zum Beispiel damit an, dass 90 % aller künstlerischer
Wettbewerbe und Ausschreibungen sich an Künstler bis 40 richtet.
Auch
die Mehrzahl der privaten und öffentlichen Galerien und Ausstellungsanstalten
zeigen wenig Interesse an älteren Künstlern.
Wem also bis 40
nicht gelungen ist, unabhängig von der Qualität
seines Schaffens, Karriere zu machen, dem bleibt in der Regel nur das
Asyl eigener Kunst im Exil seines Ateliers und die Bewunderung einiger
treuer Fans und der Familie.
Diese Ausstellung bringt diese wertvolle,
interessante Kunst ans Licht der Öffentlichkeit.
Eine weitere
Besonderheit dieser Ausstellung unabhängig von dem
Alter der hier präsentierten Künstler ist,
dass hier
so genannte Profis mit dem Diplom einer Fachhochschule für Kunst
mit Amateur-Künstlern zusammen ihre Werke ausstellen.
Ab diesem Jahr
wird das, was wir uns seit der Gründung des Projektes
im Jahre 2000 aufs Programm geschrieben haben,
nämlich das Zusammenbringen
der Künstler und Künste, endlich ohne Kompromisse realisiert.
Auf
dieser Stelle möchte ich mich noch herzlich sowohl bei allen
unseren dauerhaften privaten Unterstützern, besonders bei der Familie
Weidenbach,
als auch bei den projektbezogenen Unterstützern wie dem Kulturbüro
der Stadt Essen und dem Bezirklichen Kulturarbeitsbüro Essen bedanken.
Ein
besonderer Dank gebührt auch unserem Projekt-ZKE-Sympathisanten,
dem Bezirksbürgermeister Peter Valerius.
Meine Damen und Herren,ich wünsche Ihnen viel ästhetisches Vergnügen beim Betrachten
der Bilder dieser Ausstellung und ermutige sie zu den Gesprächen
mit den hier anwesenden Künstlern.
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